Ludwig Quidde (1858-1941), Dr. phil., Professor, Privatgelehrter, Historiker, Schriftsteller und liberaler Politiker, stammte aus einer großbürgerlichen Kaufmannsfamilie in Bremen. Früh wandte er sich gegen den Antisemitismus, vertrat demokratische und antipreußische Positionen gegenüber der Politik Bismarcks, kritisierte das wilhelminische System und wurde durch seine gegen Wilhelm II. gerichtete Satire „Caligula“ weithin bekannt. Seit 1890 in München, schloss er sich der süddeutschen bürgerlichen Demokratie an und gehörte u.a. 1907-1918 dem Bayerischen Landtag an. Als Abgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei war er 1919 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung, blieb aber fortan ohne Parlamentsmandat. Seit der Jahrhundertwende in der Friedensbewegung aktiv, wirkte er 1914-1929 an der Spitze der Deutschen Friedensgesellschaft und präsidierte in den 1920er Jahren dem Deutschen Friedenskartell. Seit 1902 gehörte er dem Rat des Internationalen Friedensbüros in Genf an. Zusammen mit Ferdinand Buissson erhielt er 1927 den Friedens-Nobelpreis. Im Frühjahr 1933 flüchtete er in die Schweiz. Bis zu seinem Tod Anfang März 1941 lebte er in Genf.
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Deutschlands Rückfall in Barbarei