Handwerk, Handel und Gewerbe in Borgfeld 1644-2005
Mit Geleitworten von Hermann Kothe und Henning Scherf - Herausgegeben vom Bürgerverein Borgfeld e.V.
Borgfeld gehört zu den schönsten Stadtteilen Bremens. Zum ersten Mal 1235 urkundlich als „Burchvelde“ erwähnt, hat es von seinem Reiz aus früheren Tagen kaum etwas verloren. Ruhiges Wohnen, gute Anbindung an die Stadt, saubere Luft und die Nähe zu den Wümmewiesen, einem der letzten ausgedehnten zeitweise überschwemmten Feuchtwiesengebiete Deutschlands, sind die Markenzeichen des beliebten Ortes. Die Neubebauung von Borgfeld-Ost und -West in den letzten Jahren hat das einst ländliche Gepräge zwar noch mehr zurückgedrängt, doch der Stadtteil an der Wümme war und ist schon seit langem nicht einfach nur ein Bauerndorf. Auch viele Handwerker, Handel- und Gewerbetreibende lebten und leben hier, und von ihnen handelt das neue „Borgfeld-Buch“, das Wolfgang Marschall auf der Grundlage jahrelanger und mühevoller Recherchen verfaßt hat. Er ist Mitbegründer des Borgfelder Heimatarchivs, wirkt als Schriftführer des Borgfelder Bürgervereins und hat es sich, dabei von vielen unterstützt, zur Aufgabe gemacht, ein Stück Borgfelder und Bremer Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren.
Herausgekommen ist dabei eine einzigartige „Bremensie“. Wenn auch die in Erinnerung gebrachten Schicksale, Menschen, Familien und Entwicklungen denen in anderen Stadtteilen ähneln mögen - Frisöre, Bauunternehmer, Gastwirte, Schneider, Zahntechniker, Schuster, Zimmerleute oder Klempnermeister gibt es schließlich überall -, so sind doch die Besonderheiten nicht zu übersehen. Wen immer es und egal aus welchen Gründen hierher verschlagen hat, früher oder später mag er die Erd- und Naturverbundenheit des Ortes nicht mehr missen. Was karg, abgelegen, zu klein geraten und dröge wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als beständig, vielfältig, interessant und wertvoll. Viele sind längst und gern seßhaft geworden, andere kommen, um einfach nur zu bleiben.
Wolfgang Marschall ist dieser Spur gefolgt, und so berichtet sein Buch denn auch von liebenswerten Eigenheiten, von der Kraft, aus dem Nichts etwas Sinnvolles zu schaffen, von dem Willen der Menschen, auch in schweren Zeiten zu bestehen, von ihrem Einfallsreichtum und von vielem mehr. Dem Leser eröffnet sich ein wenig bekannter Einblick in die traditionsreiche Geschichte Borgfelds. Wissenswertes paart sich mit Überraschendem, Alltagserfahrung mit unerwarteter Lebendigkeit. Zahlreiche Abbildungen und Dokumente tragen dazu bei, im besten Sinne des Wortes Identität zu stiften und erleichtern es Alteingesessenen, Hinzugezogenen wie Außenstehenden, das Gesicht eines Stadtteils zu erkennen, in dem es sich zu leben lohnt.
„Liebevoll hat Wolfgang Marschall alte Bilder und Ansichten zusammengetragen. Wer dieses Buch zur Hand nimmt, wird immer wieder staunen“ - urteilt Henning Scherf in seinem Geleitwort. Und Hermann Kothe, Erster Vorsitzender des Borgfelder Bürgervereins, schreibt: „Es stellt eine große Bereicherung dar, bringt wichtige Aspekte der Geschichte und Gegenwart Borgfelds anschaulich zur Sprache.“
384 Seiten, 537 Abb. (auch in Farbe), Hardcover