Das Tier in Kunst und Kulturgeschichte
Der Ausstellungskatalog TierARTen bietet einen einzigartigen Querschnitt über die Beziehung des Menschen zum Tier im Verlauf der Kulturgeschichte. Weit ist der Bogen gespannt. Er beginnt in der Altsteinzeit vor ca. 30.000 Jahren und endet in der Gegenwart. Besonderes Interesse gilt der Entwicklung der künstlerischen Wahrnehmung des Tieres im Verlauf der vergangenen 200 Jahre, die durch Gründung spezieller Tiermalschulen im 19. Jahrhundert eine neue Wertigkeit bekam und deren Faszination über den Expressionismus bis in die Kunst der Gegenwart reicht und andauert - in Malerei Zeichnung und Skulptur.
Es überrascht, in welch schöpferischer Vielfalt und Individualität sich Künstler dem Tier genähert und es zu ihrem Thema erhoben haben. Ihre verschiedenen Sichtweisen und Umgangsformen mit der Kreatur sind in beeindruckender Weise von der Wende des 20. Jahrhunderts bis in unsere Gegenwart hinein nachgezeichnet. Der Reichtum an Phantasie und Empathie vermischt sich dabei mit einer Erhabenheit, Größe und Ehrfurcht, die uns noch heute in Staunen versetzt. Aber schon Goethe wusste, wie „köstlich“ es ist, „wenn ein herrlicher Menschengeist ausdrücken kann, was sich in ihm bespiegelt.“ Im Tier, so scheint es, erkennt sich der Mensch wieder. Beide sind Teil der Natur. Mit jeder Tierart, die den Menschen von Urzeit an begleitet hat und seiner Phantasie oft Nahrung war und ihm einst selbst zur Nahrung werden musste, verschwindet auch ein Teil seiner selbst. Und als lege sich eine schützende Hand über lebende Naturschätze, bricht sich in der Tiermalerei der Gedanke Bahn, im Tiere den Menschen zu schützen.
256 Seiten, 268 Abb. (davon viele in Farbe), Hardcover