Mit einem Beitrag von Thomas Levy (deutsch, englisch, italienisch)
Alle Bilder in Farbe und Originalgröße
Schönheit im althergebrachten Sinne ist die Sache des Maestros nicht. Seine Bildwelt ist bösartig, braungrau, fettleibig, schleimig, vulgär. Eine barocke Nackte im Goldfischglas, ein feister Glatzkopf, der sich in einem weiblichen Schoß vergräbt, der Tod als Skelett, das mit glimmender Zigarette in der Tür steht - typische Motive von Wainer Vaccari.
Mit seinem aktuellen Zyklus Capricci, der in einem Schaffensrausch von drei Monaten entstanden ist und aus 80 Ölgemälden besteht, hat sich Wainer Vaccari einen alten Traum erfüllt. Er knüpft an Bildreihen klassischer Vorbilder wie Tiepolo und Goya an. Ohnehin malt der Künstler im Stil der alten Meister. Besonders die apokalyptischen Visionen eines Hieronymus Bosch und der phantastische Realismus haben bei der Gestaltung der Bilder Pate gestanden. Vaccari bedient sich einer piktogrammartigen Ikonographie. Er liebt das Abgründige, inszeniert mit diabolischer Selbstironie, verbindet Tod und Heiterkeit zu einem grotesken Tanz und erklärt: „Ich lote die Welt zwischen Thanatos und Eros aus.“
174 Seiten, gebunden