Mit Beiträgen von Ulrich Brohm, Jürgen Dierking, Andreas Frenzel, Rainer Halpaap, Johann-Günter König, Dagmar Koopmann, Bernd Küster, Dietrich Reusche, Hans-Joachim Scheffel und Herbert Schwarzfelder
Wie in keinem anderen Buch werden zwei Jahrhunderte Kulturgeschichte längs der Weser behandelt: Es wird deutlich, daß der Fluss nicht nur Lebensader, Handelsstraße und Schlüssel zur Welt gewesen ist, sondern in seiner Tiefe einen Schatz verbirgt, der für Bildung, Arbeit und Wohlstand sorgt.
Der Band untersucht die Einbettung des Flusses in die Geschichte der Landschaft, verfolgt die Erschließung des schiffbaren Stromes von den romantischen Reisen bis ins Zeitalter der Industrie und behandelt insbesondere die Spiegelungen der Weser in Mythen, Märchen, Literatur und Bildender Kunst. Mehrstimmig wird vom Leben an der Weser erzählt, vom Schicksal eines gerühmten und geschundenen Flusses. Im 17. Jahrhundert noch als „Edler Strom“ bezeichnet, ist die Weser seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein immer mehr zum reinen Verkehrsweg und Kanal geworden. Damit änderte sich auch die Beziehung der Menschen zu ihrem Fluss. Man wandte sich von ihm ab, doch die Krise der wassergebundenen Wirtschaft, gesteigertes Umweltbewusstsein und mehr Freizeit haben die Weser und die Landschaft um sie herum wieder mehr ins Bewusstsein gerückt.
Bilder aus zwei Jahrhunderten illustrieren ein bisher unbekanntes Kapitel Kunst- und Kulturgeschichte und zeigen die veränderte Wahrnehmung auf den Strom, von dem noch vor wenigen Jahren schien, als könne er das Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr lebend erreichen. Immer noch oder wieder gilt der Satz, den Paula Modersohn-Becker schon vor hundert Jahren prägte: „Der stete Weserblick ist eine Augenfreude.“ Und hätte sie erst das Buch „Die Weser 1800-2000“ gesehen, ihr Urteil wäre nicht minder überschwänglich ausgefallen.
256 Seiten, 295 Abbildungen (viele in Farbe)