Schicksal einer Künstlerfamilie
Mit einem Vorwort von Heinrich Albertz
Fast schon verwehte Spuren in einem ergreifenden Buch nachgezeichnet: Wie man die Brombergers schätzte und wie sie dazu gehörten. Und eben auch das andere: „Wie schnell sich die große Mehrheit [der Bremer] in die Büsche schlug und die verängstigten Schwestern Dora und Henny allein ließ“ (H. Albertz). Wie viele andere Bremer Juden werden sie im Ghetto Minsk ermordet. Mit zahlreichen Bildern und Dokumenten versehen, schildert das Buch die große Lebensleistung unserer jüdischen Mitbürger, nicht nur in Wirtschaft, Wissenschaft und Handel, sondern eben auch – wie im Falle der Brombergers – an hervorragender Stelle in der Kunst und Musik.
„Rübsam legt – nicht zuletzt dank fleißiger Recherchearbeit – ein ‚deutsches Geschichtsbuch vor, ein Stück deutscher, jüdischer, deutsch-jüdischer Kultur- und Musikgeschichte‘, schreibt Heinrich Albertz in seinem Vorwort. Der Autor liefert zudem eine peinlich genaue Chronik der – so Albertz – ‚Feigheit der bürgerlichen Gesellschaft‘, deren ‚große Mehrheit sich in die Büsche schlug‘, statt den Mut zur demonstrativen Hilfe aufzubringen … Mit Beginn des Nazi-Regimes wurde es immer stiller um die beiden Künstlerinnen. Henny durfte keine Schülerinnen mehr empfangen. Dora bemalte Lampenschirme und Porzellan, um etwas Geld zu verdienen. Viele bekannte zogen sich zurück, gleichzeitig kapselten sich die Bromberger-Schwestern immer mehr ab und vereinsamten. ‚Ein Beispiel für die schwache Menschlichkeit in der Stunde der Bewährung‘, urteilt Heinrich Albertz.“ (Pressedienst der Freien Hansestadt Bremen.)
„Dem Bremer Lehrer Rolf Rübsam ist es zu verdanken, dass das Schicksal dieser jüdischen Künstlerfamilie – exemplarisch für viele andere – aus dem Schatten des Vergessens geholt wurde. Er hat zahlreiche Zeitzeugen aufgespürt, die den Brombergers einst nahe standen, sowie Briefe, Schriftstücke, Zeitungsberichte und Fotos aus Privatbesitz zusammen getragen. Seine einfühlsame Dokumentation zeigt – so Heinrich Albertz im Vorwort – ‘ein Stück deutscher, jüdischer, deutsch-jüdischer Kultur-, Kunst- und Musikgeschichte. Ein Beispiel für die schwache Menschlichkeit in der Stunde der Bewährung.’“ (DIE ZEIT)
165 Seiten, 65 Abbildungen, Hardcover