Briefe 1942-1945
Während Lina Lüders in Hamburg lebt und ihr Sohn Axel sich als Soldat an der Ostfront befindet, ist ihr Ehemann Walther im KZ Neuengamme inhaftiert. Ihre Briefe sind ein einzigartiges Zeugnis gegenseitigen Aufgehoben- und Geborgenseins. Es ist die präzise Aufzeichnung von drei Psychogrammen in den Jahren 1942-1945 sowie von drei sich zuspitzenden unterschiedlichen Perspektiven auf einen immer grausamer werdenden Krieg. Die Zensur lässt es nicht zu, die Wirklichkeit unverstellt zu schildern, aber das Leben in zwei Welten teilt sich durchweg zwischen den Zeilen mit.
Die Unmittelbarkeit des Privaten und die Fähigkeit, das Wertvolle und Positive zu erkennen und - so weit es möglich ist - sich daran zu freuen, fangen den Betrachter ein. Die Briefe führen vor Augen, wie Menschen, die in Opposition zum NS-Regime standen, das Leben ertragen und nie den Glauben an eine gemeinsame Zukunft ohne Krieg, Hass und Gewalt aufgegeben haben.
Wegen der allgegenwärtigen Zensur und Bedrohung sind diese Briefe voller Andeutungen und versteckter Mitteilungen. Ihre Lektüre ist deshalb so spannend, weil hier Menschen schreiben, die auch in der NS-Zeit ihr widerständiges Denken nicht aufgeben, aber klug genug sind, sich keine Blöße zu geben. Eine Sammlung seltener Briefdokumente, die das Lesen lohnt. (Kurier am Sonntag)
280 Seiten, 35 Abbildungen, Hardcover