Eine Sammlung von Dokumenten, die seit dem 4. August 1914 in Deutschland öffentlich oder geheim verbreitet wurden - Mit einem Anhang: Antiannexionische Kundgebungen
Neu herausgegeben von Helmut Donat sowie mit einer Einleitung von Klaus Wernecke und Beiträgen von Lothar Wieland und Helmut Donat
(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 30)
Deutschland führte 1914 von Beginn an einen Eroberungskrieg. In Erwartung eines raschen Sieges teilten führende Vertreter aus Wirtschaft, Militär, Politik, Verwaltung, Presse und Geistesleben die Beute auf, noch bevor sie erlegt war. Ihr Streben: Soviel wie irgend möglich von Europa, Afrika oder Asien einverleiben und deutschem Einfluss unterwerfen. Quer durch alle Schichten, Parteien, Verbände, Vereine und Orden feierte der Annexionismus fröhliche Urständ.
Die von dem sozialdemokratischen Politiker Salomon Grumbach, einem gebürtigen Elsässer, 1917 herausgegebene Dokumentensammlung verdeutlicht, erweitert um danach öffentlich oder geheim verbreitete deutsche Kriegszielforderungen, nicht nur, in welchem Ausmaß größenwahnsinnige Weltmachtambitionen virulent gewesen sind. Sie offenbart auch, dass die „Siegfrieden“-Politik zur Gründung von präfaschistischen Organisationen beigetragen hat. Völkische und nationalsozialistische Deutungen, nach 1918 gefördert von der Dolchstoßlegende und der Propaganda von der deutschen Unschuld am Ersten Weltkrieg, wiesen schließlich den Weg ins Dritte Reich.
672 Seiten, Hardcover