Die Diskussion im deutschen Protestantismus in der Weimarer Republik
(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 41)
Angesichts des riesigen Potentials an Vernichtungswaffen, Gewalt und Kriegen ist Frieden zur Lebensbedingung der Menschheit geworden. Umso dringlicher fragt Reinhard Gaede nach Beiträgen einzelner Regierungen und Persönlichkeiten für die zivile Lösung von Konflikten sowie nach Möglichkeiten der Kirchen und gesellschaftlichen wie christlichen Gruppen, dabei mitzuwirken. Er untersucht die Weimarer Zeit und deckt friedensfeindliche, bis heute nicht überwundene Tendenzen auf. Dazu gehört, wie der deutsche Nationalprotestantismus den Reformator Luther für sich vereinnahmte, jede Schuld des Kaiserreiches am Ersten Weltkrieg bestritt und sich mehrheitlich dem Nationalsozialismus öffnete. Er erinnert an die Mahnung: „Christentum und Faschismus sind unvereinbar!“ Zugleich würdigt er die seinerzeit geschmähte und verachtete ökumenische wie christliche Friedensbewegung. An ihr in Vergessenheit geratenes Zeugnis knüpft der Autor im Sinne einer neuzeitlichen Friedensethik und ökumenischen Theologie an. Viele Hinweise helfen dem Leser, sich in der aktuellen Diskussion zurechtzufinden. Ein nützliches Buch für die Wissenschaft und ein wichtiger Beitrag für die Praxis in Kirche und Gesellschaft.
336 Seiten, 66 Abbildungen, Hardcover