Aus dem Leben eines Prinzen (1862-1924)
Hrsg. und eingeleitet von Gerd Fesser
(=Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 37)
Alexander Prinz von Hohenlohe (1862-1924) war der Sohn eines berühmten Vaters, Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst: bayerischer Ministerpräsident, Statthalter von Elsass-Lothringen und schließlich Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Als dessen Mitarbeiter und enger Vertrauter stand er im Machtzentrum des wilhelminischen Kaiserreichs und übte bedeutende Funktionen aus. Seine Einsichten und abgewogenen Urteile über die herrschenden Kreise zeichnen ein differenziertes Bild von der höfischen Gesellschaft, wichtigen Vorgängen in Politik und Gesellschaft sowie von bedeutenden Persönlichkeiten (u.a. Wilhelm II., Bismarck, Baron Holstein, Fürst Bülow). Geprägt vom süddeutschen Liberalismus, geriet er seit 1899 in einen zunehmenden Gegensatz zu dem herausfordernden Militarismus des Kaiserreichs, dessen Kriegs- und Katastrophenpolitik er in der Schweizer Emigration (1914-1922) scharf kritisierte. Seine Memoiren, von dem Historiker Gerd Fesser sachkundig kommentiert und erläutert, bringen nicht nur einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen deutschen Politiker und Journalisten in Erinnerung, sie gehören zu den besten und eindrucksvollsten Quellen über die wilhelminische Epoche.
384 Seiten, 20 Abbildungen, Hardcover