Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen eines Krupp-Direktors 1908-1914
Hrsg. und eingeleitet von Wolfgang Benz
Wilhelm Muehlon (1878-1944), nach Jurastudium und kurzer Zeit im Auswärtigen Amt bei Krupp in Essen tätig, zuletzt als Direktor der Abteilung Kriegsmaterial, schied unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges 1914 bei Krupp aus und lebte nach diplomatischem Dienst auf dem Balkan seit 1917 als Privatmann in der Schweiz. Er galt als einer der Kronzeugen für die deutsche Kriegslust und war publizistisch sowie als Mittelpunkt prominenter Friedensfreunde aktiv. Seine Erinnerungen und Tagebuchaufzeichnungen lesen sich wie ein Lehrstück über die politische Moral in Deutschland. Wegen seines Plädoyers für eine moralische Selbstreinigung durch das Eingeständnis deutscher Schuld blieb er bis zum Tod als „Vaterlandsverräter“ diffamiert und verfemt.
237 Seiten, 1 Abbildung, geb.